Tool zur Festlegung des Performancelevels

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Online-Rechner – Performancelevel

Die bestimmung des Performancelevels muss für jede Sicherheitsfunktion und ohne Berücksichtigung der hierdurch erreichten Risikominderung durchgeführt werden. Dies gilt nicht für technische Sicherheitsmaßnahmen, welche unabhängig von der Steuerung sind. Beispielhaft können hier mechanisch trennende Schutzeinrichtung genannt werden.

Link zum Beispiel

 

Tool zur Festlegung des Performancelevels

1
Schwere der Verletzung

Bei diesem Punkt sind die Auswirkungen von Unfällen und die normalerweise zu erwartenden Heilungsprozesse anzunehmen.

2
Häufigkeit und/oder Dauer der Gefährdungsexposition

Häufigkeit und/oder Dauer der Gefährdungsexposition: Richtwert für die Häufigkeit Eingriffe, die häufiger als einmal je Stunde vorgenommen werden, gelten in der Regel als häufig. Allerdings handelt es sich bei dieser Empfehlung nicht um einen normativen Wert. Gefährdungsexposition: Bei der Gefährdungsexposition muss das Verhältnis zur gesamten Nutzungszeit der Maschine berücksichtigt werden. Als Beispiele sollen hier ein automatisiertes Bearbeitungszentrum und eine manuell zu beschickende Presse dienen. Wenn das Bearbeitungszentrum nur einmal im Jahr eingerichtet werden muss, liegt im Vergleich zur Nutzungsdauer, eine relativ kurze Gefährdungsexposition vor. Bei der Presse wird allerdings regelmäßig in den Gefahrenbereich gegriffen, jeden Beschickungszyklus, aus diesem Grund ist die Gefährdungsexposition im Vergleich zur Nutzungsdauer relativ lang.

3
Möglichkeit zur Vermeidung der Gefährdung

Möglichkeit zur Vermeidung der Gefährdung oder Begrenzung des Schadens: Hiermit soll berücksichtigt werden, wieviel Zeit dem Bediener bleibt, auf eine mögliche Gefährdung zu reagieren, bevor Personen verletzt werden. Hohe Geschwindigkeiten reduzieren beispielsweise die Chance des Bedieners sich aus dem Gefahrenbereich zu entfernen. Bei der Bewertung müssen die physikalischen Grenzen und nicht Begrenzungen durch steuerungstechnische Komponenten bedacht werden, da diese versagen könnten.

Beispielhafte Festlegung des Performancelevels

Auf dieser Seite möchten wir Ihnen eine beispielhafte Bestimmung des Performancelevels zur Verfügung stellen. Wir hoffen somit letzte Unklarheiten zur Berechnung beseitigen zu können.

PERFORMANCELEVEL

basic

Szenario: Hubtisch in der Werkstatt

In unserem Beispiel soll der Performancelevel für einen handelsüblichen Hubtisch bestimmt werden. Dieser wird innerhalb einer Werkstatt eingesetzt, um Bauteile auf eine ergonomisch günstigere Höhe anzuheben. Aufgrund seines Einsatzgebietes muss der Hubtisch relativ wenig Hubbewegungen durchführen.

Schritt 1: Schwere der Verletzung

Zunächst muss die Schwere der Verletzung bei einem möglichen Unfall beurteilt werden.

Im vorliegenden Fall entsteht ausschließlich eine Gefährdung, wenn der Hubtisch abgesenkt wird. Im schlimmsten Fall könnten Körperteile in die Schere bzw. zwischen Plattform und Grundrahmen gelangen. Zwar sind Hebebühnen mit Schaltleisten ausgestattet, die Quetschungen zwischen Plattform und Grundrahmen verhindern, allerdings dürfen Sie bei der Bestimmung des Performancelevels nicht berücksichtigt werden.

Gelangt ein Körperteil während des Absenkens in die Schere sind ernste (irreversible) Verletzungen möglich, aus diesem Grund muss S2 gewählt werden.

Schritt 2: Häufigkeit und Dauer der Gefährdungsexposition

Wie zuvor bereits erwähnt, muss der Hubtisch nur relativ wenig Hubbewegungen durchführen. Zudem ist zum Betrieb der Bühne kein Greifen in den Gefahrenbereich notwendig. Aufgrund dieser Vorgaben kann F1 gewählt werden.

Schritt 3: Möglichkeit zur Vermeidung der Gefährdung

Im Schadensfall könnte die Plattform der Hebebühne, ohne besondere Einrichtungen, nahezu mit der Erdbeschleunigung in Richtung des Grundrahmens beschleunigt werden. Allerdings sind Hubtische standardmäßig mit Rohrbruchsicherungen ausgerüstet, die ein solch schnelles Absenken verhindern.

Da die Funktionsweise der Rohrbruchsicherung auf mechanische Prinzipien beruht, somit nicht von der Steuerung abhängig ist, können sie bei der Risikobeurteilung mit berücksichtigt werden.

Durch die Verwendung von Rohrbruchsicherungen bleibt den Personen genügend Zeit sich aus dem Gefährdungsbereich zu entfernen, daher kann P1 gewählt werden.

Ergebnis

Für das vorliegende Beispiel ergibt sich somit der Pfad S2-F1-P1. Die technische Einrichtung, die gegen Quetschungen in der Schere bzw. zwischen Plattform und Grundrahmen absichert, muss daher den Performancelevel ‘c’ genügen.